Defekte in den Mitochondrien können erhebliche Beeinträchtigungen der körperlichen Gesundheit herbeiführen und sich ebenfalls auf die psychische Verfassung der Betroffenen auswirken.

Auch sekundäre oder erworbene Mitochodriopathie genannt, sind unter anderem eine Störung der Energie produzierenden Bestandteile der Zellen in unserem Organismus. Diese Energie wird kurz ATP (Adenosintriphosphat) genannt. Wenn die kleinen „Energiekraftwerke“ nicht mehr oder nur noch eingeschränkt funktionieren kommt es häufig zu einem Energiemangel und im weiteren Verlauf können sich neue Erkrankungen entwickeln.

 

Eine unzureichende Funktion bedeutet:

Wie wichtig ist die ATP Gewinnung im menschlichen Organismus?

Die ATP Gewinnung ist sehr wichtig für den Körper, denn die Mitochondrien können bei einem Erwachsenen bis zu 70 Kilogramm innerhalb von 24 Stunden produzieren. Das Körpergewicht spielt hierbei eine wichtige Rolle, zusammengefast befinden sich ca. 180 bis 190 Trillionen Mitochondrien in unserem Organismus. Denn in jeder Zelle befinden sich zwischen 1.500 und 8.000 Mitochondrien, die höchste Ansammlung finden wir vor allem im Herzmuskel und in den Spermien, dort reicht die Zahl bis zu 100.000 pro Zelle und in einer Herzzelle bis zu 11.000 Mitochondrien. Das macht deutlich, wie essentiell die kleinen Kraftwerke für uns sind. Mitochondrien müssen gut funktionieren, damit sie in der Lage sind in ihrem inneren Sauerstoff und Glucose zu Energie zu verarbeiten. Nur mit der Gewinnung von ATP ist es uns möglich unseren Tagesablauf zu bewältigen, Sport zu treiben, vital und glücklich durchs Leben zu gehen.

Welche Symptome können bei einer Mitochondrialen Fehlfunktion auftreten?

  • chronische Müdigkeit und fehlende Energie (chronic fatigue syndrom kurz CFS)
  • Schlafstörungen, aufwachen zwischen 2-3 Uhr
  • Lange Anlaufzeit am Morgen, Zerschlagenheitsgefühl
  • kurze Essensintervalle, ständiger Hunger, Heißhunger
  • chronische Erkrankungen
  • Störungen des Magen-Darm-Trakts
  • Erkrankungen der Leber oder Bauchspeicheldrüse
  • Erkrankungen von Herz, Muskel- und Nervenzellen
  • Starker Leistungsabfall
  • Konzentrationsstörungen
  • Migräne
  • Depressionen
  • Tinnitus
  • Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse des Darms…

Bei Erkrankungen der Mitochondrien handelt es sich daher oft um sog. Multisystemerkrankungen, bei denen verschiedene Organe erkranken. Viele Betroffene haben einen langen Leidensweg hinter sich und sind laut Schulmedizin austherapiert. Hier lohnt sich ein Blick auf die Mitochondrien zu werfen. Komplexe und chronische Krankheiten, die mit einer Dysfunktion der Mitochondrien einhergehen, sind ein wachsendes Gesundheitsproblem. Der Konsum kalorienreicher Lebensmittel, ein moderner bewegungsarmer Lebensstil, zunehmender Stress und / oder chronisch subklinische Entzündungen begünstigen die Entstehung dieser Syndrome sowie sich ständige weiterentwickelnder Komorbiditäten.

Was schädigt die Mitochondrien

  • Fehlernährung
  • Mikronährstoffmangel z.B. B2, B3 Coenzym Q10, Vitamin D, Magnesium, Selen …
  • Toxine z.B. Schwermetalle, Pestizide und Lösungsmittel …
  • oxidativer Stress wie freie Sauerstoffradikale
  • chronischer Stress

Die Umweltbelastungen nehmen immer mehr zu, heutzutage ist es wichtiger denn je sich um seinen Körper und dessen Versorgung zu kümmern.

Warum werden die Mitochondrien geschädigt?

Bei der ATP Produktion werden schädliche Substanzen frei, welche den meisten als „Freie Radikale“ bekannt sind. So entstehen Stoffwechselprodukte die freie Sauerstoffradikale und Stickstoffmonoxid genannt werden.

Um sich vor den schädlichen Einflüssen zu schützen werden Radikalfänger benötigt.
Nitrosativer Stress entsteht, wenn der Stoffwechsel des Stickstoffmonoxids (kurz NO), aus dem Gleichgewicht gerät, Stickstoffmonoxid (NO) ist jedoch lebensnotwendig für unseren Körper. Wenn jedoch zu viel Stickstoffmonoxid im Körper vorhanden ist, kommt es zu einer Kettenreaktion. Freie Radikale, aggressives Peroxinitrit wird gebildet, so kann die DNA der Mitochondrien geschädigt werden und eine oftmals unzureichende Reparatur nach sich ziehen. Nicht selten werden weniger neue Mitochondrien gebildet was wieder dazu führt, dass dem Körper unzureichend Energie (ATP) zur Verfügung steht.

Zusammenfassung der Folgen von Mitochondriopathien nach Kuklinski:

  • Massive Vitalstoffverluste, v.a. zu einem chronischen Defizit an Vitamin B12
  • Verminderte Synthese von Melatonin und Gamma-Aminobuttersäure
  • Gesteigerte Bildung von toxischen Metaboliten wie Homocystein
  • Störung und Schädigung von Hirnschranken- und Nervenzellen
  • Gesteigerte Entzündungsbereitschaft (Entzündungen erhöhen wiederum den nitrosativen Stress) und in der Folge zu Störungen auf Multiorganebene
  • Begünstigt Krebsentstehung

Diagnose und Laboruntersuchungen

Mittels Blut und Urin werden im Labor individuelle Spezialprofile erstellt, welche Aufschluss über die derzeitige Funktion der Mitochondrien geben und wie die Behandlung am besten aussehen sollte.

 

Mitochondriale Aktivität

Dieser Test gibt eine Übersicht darüber, wie viele Mitochondrien intakt sind oder wie viele bereits geschädigt sind.

Was schädigt die Mitochondrien

Über ihn lassen sich durch einige Parameter, unter anderem Protonenleck, ATP-Produktion und Reserveatmungskapazität darstellen, wie die derzeitige Stoffwechsellage der Mitochondrien ist und somit einen Überblich über deren Funktionalität gibt. Bei diesem Befund handelt es sich bereits um eine deutliche Einschränkung der derzeitigen Funktion.

Schwermetallbelastung im Vollblut

Vollblutuntersuchung mit Schwermetallbelastung, welche wiederum die Enzymtätigkeit und ATP Bildung in den Mitochondrien stören. Es kommt zu Fehlfunktionen.

Weitere Laboruntersuchungen

Darmprofil Plus

Der Darm zählt ebenfalls zu einem der wichtigsten Organe – „Darm gesund, Mensch gesund“. Die Darmflora sollte intakt sein, es sollten keine Entzündungen oder Fehlbesiedelungen mit Pilzen (Candida albicans) vorhanden sein. Ein Ungleichgewicht bringt das nachgeschaltete Körpersystem aus seiner Mitte und weitere Erkrankungen werden begünstigt, so auch die Schädigung unserer Mitochondrien. Für diese Untersuchung wird Stuhl ins Labor geschickt und untersucht.

Mikronährstoffprofil Basis im Vollblut und Vitamin D

Weitere Laborparameter können abgenommen und bestimmt werden, diese werden individuell und nach Bedarf ermittelt. Des Weiteren empfiehlt es sich ein genaues Mikronährstoffprofil erstellen zu lassen um sicher zu stellen, dass die Mitochondrien alle Nährstoffe zur Verfügung haben um richtig zu funktionieren.

Welche Mikronährstoffe brauchen die Mitochondrien

Für die Produktion von ATP braucht das Mitochondrium Glucose, also Zucker, sowie einige Cofaktoren, B-Vitamine, Magnesium, Q10 und einige mehr, damit diese in einem Biochemischen Prozess, dem sogenannten Citratzyklus, zu Energie verarbeitet werden können.

Um einige der wichtigsten Mikronährstoffe zu nennen, welche die Mitochondrien benötigen:

  • B1, 2, 3, 5, 6, 12, Calcium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Selen, Mangan, Zink
  • Coenzym Q10
  • Glutathion
  • Vitamin C, E, K, D
  • Pro Hormon Vitamin D
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Aminosäuren-Komplex
  • Antioxidantien, Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) als „Radikalfänger“

Medikamente verbrauchen Mikronähstoffe

Durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten kann sich ein höherer Verbrauch von Mikronährstoffen ergeben, da dies direkt in Interaktion mit den Medikamenten und deren Wirkungsweise im Körper stehen.
Nehmen wir als Beispiel Statine. Das ist eine Arzneiwirkstoffgruppe, die bei Menschen eingesetzt wird, welche einen erhöhten Cholesterinspiegel im Blut aufweisen. Zur Senkung des zu hohen Spiegels kommen Statine zum Einsatz, um weiteren Herzkreislauferkrankungen wie z.B. Arteriosklerose, Schlaganfall und Herzinfarkten vorzubeugen. Jedoch hemmen und verbrauchen die Statinen nicht nur eine Menge an Coenzym Q10, welches bis zum 35. Lebensjahr noch ausreichend vom Körper selbst gebildet wird, auch das Energielevel sinkt um bis zu 75%, die ATP Produktion kann im Körper nur noch unzureichend stattfinden. Cholesterin erfüllt aber wichtige Aufgaben im Körper, was wiederum einen ganzen Blogartikel füllen würde.

Hier noch weiter Medikamente und welche Mikronähstoffe verbraucht werden:

Behandlung von geschädigten Mitochondrien

Es ist wichtig, dass die Ursache der Schädigung behandelt wird.
Wichtige Bestandteile der Behandlung:

  • Die individuellen Mikro-Vitalstoffe dienen als Basis der Therapie
  • Darmsanierung
  • Ausleitung von Schwermetallen
  • Ernährungsumstellung, hin zu einer antientzündlichen Ernährung
  • Entzündungsherde im Körper sanieren (Zahnherde, Nebenhöhlen..)
  • Bewegungsmangel ausgleichen

Abschießend lässt sich zusammenfassen, dass unsere Mitochondrien wohl mit der wichtigste Bestandteil der Zelle ist. Wir brauchen ATP um zu leben. In Zukunft wird sich der Fokus noch mehr auf die „kleine Kraftwerke“ in unseren Zellen richten. Haben wir also jetzt schon mal eine Auge darauf wie es um deren Funktion und Gesundheit steht. Auch die Anti-Aging Medizin hat die Mitochondrien längst für sich entdeckt. Kümmern Sie sich also gut um sie.

Gesund älter werden mit gesunden Mitochondrien, um sich die Vitalität und Lebensfreude zu erhalten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Es grüßt Sie herzlichst,
Ihr Florian Helgerth

Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinen Gang zum Heilpraktiker oder Arzt ersetzen kann und nicht zur Selbstdiagnose verwendet werden soll. Eine genaue Diagnose, Behandlung und Betreuung ist weiterhin notwendig und von einer Selbstmedikation wird dringend abgeraten.

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