Die Verwirrung ist groß, geht es ihnen auch so? Überall wird darüber berichtet, es gibt zahlreiche Produktkombinationen aus Vitamin D und Vitamin K. Doch brauchen wir diese wirklich. Oft will die Industrie natürlich davon profitieren und bringt zahlreiche Ergänzungsmittel auf den Markt. Doch Vorsicht!
Im Internet wird zahlreich darüber berichtet, dass die beiden Vitamine zusammen eingenommen werden sollen. Grund dafür sei hier die bessere Aufnahme von Vitamin D oder, „Ohne Vitamin K2 wirkt Vitamin D gar nicht.“ So wie eine weitere Behauptung „Ohne Vitamin K2 führen hohe Dosen Vitamin D zu Gefäßverkalkung.“ Für diese Behauptungen gibt es bisher keine wissenschaftliche Aussage. Bitte nehmen Sie Vitamin D nicht zusammen mit Vitamin K ein ohne vorher den Blutwert von Vitamin K bestimmt zu haben.
Was feststeht: Der Körper ist selbst in der Lage Vitamin D ohne Hilfe von Vitamin K aufzunehmen. Zumal die These besteht, dass sich bestimmte Rezeptoren an den Zellen so viel Vitamin D in die Zelle holen wie sie benötigen.
Vitamin K ist grundlegend an der Blutgerinnung beteiligt.
Niemals Vitamin K ohne Spiegelbestimmung im Blut einnehmen. Besonders in hoher Dosierung kann ein massiver Eingriff ins Gerinnungssystem stattfinden. Verzichten Sie also bei Vitamin K auf Zusatzpräparate und nutzen natürliche Quellen von Vitamin K. Somit kommt es nicht zur Überdosierung und insbesondere zur Beeinflussung im Blutgerinnungssystem. Essen sie vielfältig und ausgewogen.
Lebensmittel: Vitamin K Gehalt pro 100 g
- Grünkohl 817 μg
- Portulak 381 μg
- Schnittlauch 380 μg
- Spinat 305 μg
- Traubenkernöl 280 μg
- Kichererbsen 264 μg
- Brunnenkresse 250 μg
- Rosenkohl 236 μg
- Fenchel 240 μg
- Sojamehl 200 μg
Quelle (www.wikipedia.de)
Wo wirkt Vitamin D noch?
Bluthochdruck- und Herzinfarktrisiko
Vitamin D verringert zusätzlich die Gefäßerkrankungen wie: Schlaganfallrate, Herzinfarktgefahr und plötzlichen Herztod. Eine Studie zeigt, dass bei einem Vitamin D Spiegel ˂15 ng/ml 25-OH-D bei Männern ein 6,1- fach und bei Frauen ein 2,7-fach erhöhtes Risiko besteht an Bluthochdruck zu erkranken.
Cholesterinsenker
Es ist bekannt, dass (25-OH-D), die aktive Form von Vitamin D, ebenfalls das Enzym zur Cholesterin synthetisieren hemmt. Somit kann zusammen mit Cholesterinsenkern eine Wirkverstärkung erreicht werden. Zumal zu prüfen ist, ob der Einsatz von Cholesterinsenkern wirklich nötig ist und in welcher Dosierung, da sie häufig zu Muskelschmerzen führen können und andere chronischen Erkrankungen hervorrufen oder unterhalten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Der Bedarf an Vitamin D steigt in der Schwangerschaft erheblich an. Eine optimale Versorgung von Vitamin D während der Schwangerschaft unterstützt einen störungsfreien Schwangerschaftsverlauf, eine gesunde Entwicklung des Kindes sowie eine komplikationsarme Geburt. Durch Schlüsselproteine die den Eisenstoffwechsel beeinflussen verringert es bei Schwangeren das Risiko für einen Eisenmangel. Auch bei Neugeborenen ist es wichtig auf eine ausreichende Vitamin D Zufuhr zu achten. Die tägliche Gabe von (z.B. 1000 I.E. Vitamin D/Tag, p.o.) wird dringend empfohlen.
Kinderwunsch
Bei Frau und Mann ist ein optimaler Vitamin-D-Status eine wichtige Voraussetzung um erfolgreich schwanger zu werden. Bei der Frau unterstützt Vitamin D die Fruchtbarkeit, beim Mann konnte eine verbesserte Spermienbeweglichkeit und Spermienqualität nachgewiesen werden.
Weitere Bereiche, in denen Vitamin D eine wichtige Rolle spielt:
- Entzündliche Darmerkrankungen
- Allergien und Asthma
- Erkältung und grippale Infekte
- Multiple Sklerose
- Diabetes mellitus
- Krebserkrankungen
- HIV AIDS (hoher Verbrauch an Vitamin D)
Ausreichend versorgt?
Der Blutwert informiert über die Vitamin-D3-Versorgung, 60 bis 80 ng/ml gelten als optimal zur Prävention von Autoimmun- und anderen Erkrankungen.
Gehen Sie also auf Nummer sicher. Zur genauen Bestimmung wird in der Praxis ein Bluttest gemacht. Blut wird abgenommen und das Labor ermittelt den exakten Wert und das Ergebnis steht bereits am nächsten Tag fest. Anhand des Körpergewichts und Ist-Wert von 25-OH-Vitamin-D3 (25-Hydroxy-Vitamin-D3, Calcidiol) wird der Zielwert errechnet und eine Auffüllung von Vitamin D3 wird vorgenommen. Anschließend wird eine Erhaltungsdosis errechnet. Diese Erhaltungsdosis wird nun täglich zugeführt und vermindert das schnelle Absinken von Vitamin D3 im Blut. Der Wert sollte jährlich kontrolliert werden. Je nach Labor liegen die Kosten pro Tests zwischen 20 bis 35 Euro.
Achten Sie des Weiteren auf eine gute Versorgung mit Magnesium und Calcium, diese können ebenfalls an Hand von Blutwerten bestimmt werden. Somit wird deutlich, ob eine Einnahme in Form von Ergänzungspräparaten notwendig ist.
Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinen Gang zum Heilpraktiker oder Arzt ersetzen kann.
Eine genaue Diagnose, Behandlung und Betreuung ist weiterhin notwendig und von einer Selbstmedikation wird dringend abgeraten.
Vielen Dank für diesen sehr informativen Bericht.
Herzlichen Dank für den netten Kommentar!
In dem Text findet ein fließender Übergang von Vitamin K2 zu Vitamin K statt. Das ist nicht das selbe und die Tabelle von Vitamin K Lebensmitteln, sind eben keine K2 Lieferanten.
Eine Einnahme von 1000I.E. Vitamin D führt leider nicht zu einem Blutwert von 60 bis 80 ng/ml. Noch nicht mal zu einem Erhalt dieses wertes wenn man ihn mit größeren Mengen erzielt hat.
Das weiß jeder, der dies ärztlich kontrollieren lassen hat und wo auch Ärzte zu Präperaten mit 20.000 I.E. greifen.
Warum findet da kein anderes Denken statt?
Danke für den Kommentar. Ja, mit Vitamin K ist lediglich die Vitamingruppe gemeint, hier ist auch Vitamin K2 zuhause, welches die aktive Form von Vitamin K ist.
Ich stimme Ihnen zu, mit 1.000 I.E werden sie nicht viel erreichen, das sind aber die offiziellen Empfehlungen. Für jeden sollte individuell eine Auffüllungsdosis und Erhaltdosis errechnet werden. Die 1.000 I.E in meinem Blogbeitrag beziehen sich außerdem in diesem Fall nur auf Neugeborene.
Der Blog soll lediglich dazu anregen sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen um mehr zu hinterfragen. Kombinationspräparate aus Vitamin D + K2 würde ich nicht pauschal empfehlen. Nur wenn ein Laborwert ermittelt wurde der einen Mangel aufweist würde ich substituieren.
Ich wünsche Ihnen alles Gute. Viele Grüße Helgerth
Danke, für deine Antwort 🙂